Das Schul-Turnier für 3./4., 5./6. und 7.-9. Klassen fand zum dritten Mal in der Bundesliga Halle in Wilhelmsburg statt. Eigentlich heißt das Turnier „Finale der Vattenfall-Schul-Akademie“. Wir nannten es Schulmeisterschaft, weil sich die Kinder so schneller für unsere Basketball-Kurse und für Vereins-Basketball begeistern ließen. Es gab auch bis 2019 kein richtiges Baskteball Schul-Turnier in Hamburg. Seit diesem Jahr gibt es eine Grundschul-Liga für 3./4. Klassen und eine Junior NBA Liga für 5.-7. Klassen. Beide Ligen haben ein Final-Turnier was sich nun offiziell „Schulmeisterschaft“ nennen kann.

Unser Trainer Samer arbeitet an der Stadtteilschule am Hafen St. Pauli als Sportlehrer und fuhr zum dritten Mal mit 2 Teams zum Turnier. Die letzten 2 Jahre stattete uns der FC St. Pauli mit „Under Armour“ Trikots aus. Das motivierte unsere Schüler sehr und schaffte ein Zusammengehörigkeits-Gefühl.

Im letzten Jahr, 2018, wurden die Bats in der Kategorie 7.-9. Klassen Gruppenzweiter. Sie feierten 2 Siege. Es reichte nicht für das Viertelfinale. In der Kategorie 3./4. Klassen schafften es die Batlinge als Gruppenzweiter überraschend ins Halbfinale des Schul-Turniers und schlugen sich gut gegen ein Team mit 5 Vereinsspielern. Man konnte beiden Teams ansehen wie viel Spaß es ihnen gemacht hat.

Das Turnier war sehr gut organisiert. Viele Teams hatten sich den Turniersieg als Ziel vorgenommen. Samer kritisierte dieses Jahr, wie schon in den letzten beiden Jahren, dass die Pressverteidigung bei Kindern das Spiel unfair machte und sprach die Organisatoren darauf an. Da Kinder automatisch oder unabsichtlich Presse spielen, wenn es nicht ausdrücklich in den Regeln steht. So wurden die Spiele unnötig aggressiv und zum Teil auch unfair. Der Organisator sagte, dass die Schiris angewiesen wurden, dieses Jahr Pressverteidigung abzupfeifen. Da haben wir uns gefreut. In den Turnierregeln standen schon die anderen Regeländerungen ab 2019, wie dass 4on4 anstatt 5on5 gespielt wird und dass es außerhalb der Zone drei Punkte pro Korb gibt. Die Pressverteidigung stand leider noch nicht drin. Die Schiris pfiffen es, zumindest bei unseren Spielen, nicht ab. Seit diesem Jahr hat der DBB die Mini-Regeln (Vereins-Basketball unter 12 Jahren) verändert. Ab der kommenden Saison ist Pressen und Doppeln (zwei Verteidiger auf einen Angreifer) eines Spielers offiziell verboten. Wir freuen uns sehr darüber. Ein wichtiger Schritt.

Den Schiris wollen wir da keinen Vorwurf machen. Es waren auch gute erfahrene Schiris anwesend. Da nur ein Schiri pro Spiel angesetzt wurde, hatten sie eine schwierigere Aufgabe als Liga-Spiele zu pfeifen. Denn sie können zum Beispiel die Auslinien nicht immer sehen. Sie müssen mit sehr viel Fingerspitzengefühl pfeifen und können nicht jedes Doppel-Dribbling, nicht jeden Schrittfehler oder jeden Kontakt pfeifen. Dazu kommt, dass es sehr laut ist während des Turniers, sodass die Ansagen des Trainers nicht zu hören sind und Anfänger natürlich noch nicht wissen, wie man sich nach einem Pfiff richtig verhält.

Bei unseren Bats-Camps beispielsweise, spielt Spaß und Fairness auch eine größere Rolle. Dort spielen wir keine K.O. Runde sondern nur eine Gruppenphase. Die Enttäuschung ist immer sehr groß, wenn es heißt: „Verloren, ihr seid raus.“ Die Pressverteidigung wird bei uns konsequent abgefiffen. Nach jedem Punkt erlauben wir erst ab der eigenen Dreierlinie mit der Verteidigung zu beginnen. Wir achten sehr auf das Abklatschen, „High Fives“, mit dem Gegnern vor und nach dem Spiel. Das müssen Kinder früh lernen. Wenn man unfair spielt, kommt die andere Mannschaft nicht mehr. Der fairste Spieler-/ in und das fairste Team bekommen bei uns einen attraktiveren Preis als die ersten der Gruppe.

In diesem Jahr spielten die Bats in der Kategorie 5./6. Klassen und die Batlinge in der 3./4. Klassen. Beide Teams waren komplett neu zusammgestellt. Die Älteren gewannen die ersten drei Spiele, verloren dann aber die beiden letzten Spiele knapp und wurden Gruppenzweiter. Die Batlinge überraschten erneut. Sie entwickelten sich erst während des Turniers zu einem richtigen Team und gewannen alle Spiele bis zum Halbfinale. Der größte Erfolg der letzten Jahre. Sie spielten besser als unsere Grundschüler aus dem letzten Jahr. Im Halbfinale war durchaus der Sieg drin. Es hat allen großen Spaß gemacht auf Parkettboden und vor vielen Zuschauern zu spielen. Sie haben Lust auf mehr bekommen. Unser Ziel haben damit wir erreicht.

Durch das Schul-Turnier haben wir sehr viele Kinder für Basketball begeistern können. Nach dem Turnier 2018 kamen über die Hälfte der Schüler zu uns und fragten nach Vereins-Basketball. Dieses Jahr haben fast alle gefragt, wann wir endlich ein Team anmelden.

Die traurige Randnotiz, 18 von 19 Stadtteile im Bezirks Hamburg-Mitte haben kein einziges Jugend-Team im Spielbetrieb des Hamburger Sportbundes angemeldet.

Wir hatten 2018 nicht ausreichend finanzielle Mittel um Jugend-Teams anzumelden. Dieses Jahr haben wir durch die Spendenleiste auf unserer Seite versucht zu verdeutlichen wie weit wir sind. Teams anzumelden bringt hohe Kosten mit sich. Allein die Schiedsrichter-Kosten belaufen sich jährlich auf eine vierstellige Summe wenn man keine eigenen Schiedsrichter im Verein hat. Ein größerer Kostenpunkt ist ebenfalls der Jugend-Trainer. In unserem Verein arbeiten bisher alle ehrenamtlich. Dem Jugend-Trainer wollen und müssen wir eine Aufwandsentschädigung zahlen. Wir finden auch, dass erfahrene Trainer diesen Job machen sollten, um die Kinder so lange wie möglich an unseren Sport zu binden. Wir haben zwar noch nicht genug Gelder zusammen, um eine ganze Saison abzudecken, arbeiten aber mit Hochdruck daran.

Wir konnten nicht mehr warten. Dieses Jahr haben wir unser erstes Jugend-Team in der U-12 Liga des Hamburger Basketballverbands angemeldet. Alle interssierten Kinder sind eingeladen zum Probetraining zu kommen.

Wir trainieren drei mal die Woche in St. Pauli.