Das 18. „Integration durch 3×3 Streetball“ Turnier war unser Finale bei der Deutschen 3×3 Meisterschaft in St. Pauli.

Was für eine Veranstaltung. Die beste Korbanlage, ein ausgelegter Gummiboden, ein großer Bildschirm für den Spielstand, eine Tribühne und eine Überdachung. Endlich sind Streetball Turniere diesen Aufwand Wert.

Qualifizieren konnte man sich über die Turniere der Landesverbände. Zusätzlich gab es die Chance bei den 3×3 Masters in Leipzig, Frankfurt und Köln teilzunehmen um einen Startplatz zu bekommen. Es war eine sehr gut organisierte Veranstaltung des DBB. Besonders gut war, dass die Freitags-Spiele auf dem Center Court schon Live übertragen wurden. Zwar nur auf YouTube, aber besser als garnicht. Samstags wurde sogar Live ab 18.45 Uhr, mit Moderation und Kommentatoren übertragen. Beides kann man noch auf YouTube sehen. Das Halbfinale der Herren zwischen „der Stamm“ (Femi Oladipo, Ray Williams und zwei BBL Spielern, Anthony Okao und Alen Pjanic)  und „der Stamm Underdogs“ (Mit BBL Spieler Bazou Kone)  war sehr sehenswert. Erstaunlich was Dia („der Stamm“ Initiator) wieder für Teams zusammengebaut hatte. Im anderen Halbfinale besiegte das Team „Klutsh“ (Rouven & Kai Hänig, Joel Mondo und BBL Spieler Leon Okpara) die offizielle Deutsche 3×3 Nationalmannschaft „inittowinit“ (mit Malo Valerien, Samuel Mpacko aus der Pro B und Marian Schick und Albert Kuppe aus der Pro A). Im Finale traf Team „Klutsh“ zum dritten Mal infolge auf  „der Stamm“. Im letzten Jahr hatten sie schon gegen „der Stamm Flex“ mit Dennis Schröder nur knapp in der Overtime verloren. Dieses Jahr war mit Kai Hänig, ein Center der alten Schule, die richtige Verstärkung gelungen. Obwohl Femi Oladipo sich mal wieder als einer der besten Streetballer des Landes zeigte, wählten wir einen anderen Spieler zum MVP des Turniers. Rouven Hänig! Letztes Saison machte 19ppg und 14 rpg in der starken 1. Regionalliga Südwest. Die Tigers Tübingen setzen ihn dieses Jahr als Aushilfsspieler in der Pro A ein. Er spielte mannschaftsdienlich, sehr stark im 1on1 und im Lowpost, überzeugte in der Defense und beim Rebound und verlor kaum den Ball. Er war der entscheidende Mann beim 15:12 Sieg über „Der Stamm“ und sicherte seinem Team somit den ersten Titel.

Bei den Damen setzte sich die offizielle Deutsche Nationalmannschaft  „Kommen um zu bleiben“ deutlich mit 16:8 gegen die „National Allstars“ durch. Die beste Spielerin des Turniers war, unserer Meinung nach, die Kapitänin der Deutschen Nationalmannschaft Svenja Brunckhorst. Wir empfehlen jungen Spielerinnen sich ihr Spielweise genau anzusehen. Die Damen scheinen 3×3 schon sehr ernst zu nehmen und schicken ihre DBB Nationalspielerinnen an den Start. Viele Teilnehmerinnen spielten ebenfalls in der DBBL.

Bei den Herren sah es anders aus. Dieses Jahr spielten in Hamburg zwar vier deutsche BBL Spieler mit. Mit Erlaubnis oder ohne Erlaubnis können wir nicht genau sagen. Ex-Tower Bazou Kone konnte es selbst entscheiden. Er war zu dem Zeitpunkt vereinslos, spielte aber zuvor beim BBL Team, Basketball Löwen Braunschweig. „Der Stamm“ musste auf Hoffnungsträger Kevin Yebo verzichten. Er wechselte letztes Jahr aus der Pro A zu den Hamburg Towers in die BBL und durfte aus versicherungstechnischen Gründen nicht teilnehmen. Sehr schade. Wir hätten ihn gern spielen gesehen. Dem Hamburger Abendblatt sagte er:“ Es wäre ein Traum, bei Olympia teilzunehmen. Natürlich ist das bei mir im Hinterkopf“. Wir würden uns wünschen, dass die BBL Teams auch am 3×3 Streetball teilnehmen. Es würde der Sportart einen enormen push geben. Zumindest sollte man die Nationalmannschaft der Herren auch mit Nationalspielern besetzen. Schließlich geht es bei Olympia um Medaillen für Deutschland. Das größte Problem ist aber, dass viele 3×3 Turniere bis spät in den Oktober und darüber hinaus gespielt werden. Die Saison beginnt in Deutschland meist schon im September, was die Spieler dazu zwingt sich zu entscheiden. Profi-Basketballer oder Profi-Streeballer zu sein. Wir sind gespannt wie sich das entwickelt.

Zum zweiten Mal durften wir das Finale unsere Turnierreihe im Rahmen der Deutschen Streetball Meisterschaft ausspielen. Den Kindern hat es großen Spaß gemacht auf dem Hauptfeld zu spielen. Sie sind danach fast den ganzen Tag dageblieben und haben zugeschaut. Wir sind sicher sie für diesen Sport begeistert und motiviert zu haben.

Wir haben ebenfalls bei der Organisation mitgeholfen um Anschreiber und Zeitnehmer für das Turnier zu finden. Wir fanden gute erfahrene Leute. Zudem haben sich einige unsere Jugendspieler bereit erklärt mitzuhelfen. Es hat uns sehr gefreut, dass auf dem Hauptfeld ebenfalls der „Vize-Präsident Sport“ des Hamburger Basketball Verbands und selbst ein erfahrener Schiedsrichter, Stephan Detgen, mit am Anschreibetisch saß und unseren Jugendspielern und ab und zu erklärte, dass sie nicht alles abgucken sollen. Denn die Schiris beim 3×3 pfeifen nach einem anderen Regelwerk als die Schiris in der Halle. 3×3 Streetball ist ein ganz anderes Spiel als 5 gegen 5 Basketball. Dazu folgt noch ein gesonderter Bericht.

Wir werden dieses Jahr noch einige 3×3 Turniere für Kinder und Jugendliche organisieren. Vielleicht finden sich ja dabei Talente die 3×3 Profi-Streetballer einer Profi-Basketballer Karriere vorziehen.