Seit unserer Vereinsgründung 2016 versuchen wir an Schulen Basketball-Kurse anzubieten.

Durch einen Bericht von Rainer Grünberg aus dem Abendblatt vom 4.2.2017, gelang es uns endlich. Rainer Grünberg ist ein sehr guter Sport-Redakteur des Hamburger-Abendblatts und verfolgt Samer seit dem er 2014 mit dem Verein „Kinder helfen Kindern e.V.“ kooperiert.

Samer dazu:

Ich wollte unbedingt einen Basketball Kurs an einer Schule geben, bewarb mich an 15 Schulen in meiner Nähe und fügte den Abendblatt-Bericht bei. Außerdem schrieb ich in die Bewerbung, dass ich verpreche 20 Jahre lang diesen Kurs anzubieten. Ohne Bezahlung. 3 Schulen sagten schriftlich ab. Eine Schulleiterin hat angerufen um mir persönlich abzusagen. Meine Wunsch-Schule lud mich ein und sagte zu. Die GtS St. Pauli.

Die Halle auf dem Schulgelände der GTS St. Pauli befindet sich in einem Top Zustand. Bei der Inspektion der Bälle jedoch fiel mir etwas auf. Sehr viele Schulen haben diese Basketbälle. Dieses orangene Ding ist aus dem billigsten Nylonmaterialien und ist sehr kurzlebig. Die Oberfläche ist rau und scheuert Kinderhände auf. Wenn sich Kinder draufsetzen (was jede Sportstunde passiert) haben die Bälle sofort ein Ei und sind spieluntauglich. Das ist dann ungefähr so als müssten die Kinder mit einem Football dribbeln. Ich habe fast jeden Basketball der Schule getestet. Dafür gibt es sehr gute Methode. Man sieht den Ball eiern wenn man ihn mit Backspin hochwirft. Alle Bälle die ich testete hatten ein Ei. Das ist aber ein Problem an fast jeder Schule. Ich bat die Schulleitung, wenn sie irgendwann mal wieder Bälle bestellen sollten, mich zurate zu ziehen. Ich könnte Bälle empfehlen, die bei reiner Hallennutzung, 20 Jahre lang halten ohne je ein Ei zu bekommen. Das erschreckende ist sogar, dass dieses orangene Nylon-Ding in den letzten Jahren von 5 € pro Ball auf 29,95 €  gestiegen ist. Natürlich kann man verstehen, dass Schulen clever haushalten müssen. Aber ist es nicht besser wenn die Kinder ordentlich dribbeln und werfen lernen und die Bälle lange halten? Die Schulleitung bestellte sofort 15 neue Liga-taugliche Molten Bälle für den Kurs. Tolle Reaktion und Danke dafür.

15 Kinder waren gleich beim ersten Mal da. Die erste Stunde der Basketball AG fing ich mit folgendem Satz an:

Ich mache das hier nicht zum Spaß und nicht für Geld. Ich suche Talente für unseren Verein und will die Schulmeisterschaft gewinnen! Die besten 10 von euch dürfen mit. Denen verprech ich schulfrei an dem Tag und Pommes für alle, wenn ihr gewinnt! Wenn ihr aber verliert, müsst ihr zusehen wie ich alleine Pommes esse. Außerdem wähle ich jeden Monat „den besten Spieler des Monats“. Der kriegt dann ein St. Pauli Bats-T-Shirt geschenkt.

Die Kinder schauten sich an und lachten. Sie fanden es aber toll, dass es direkt mehrere Ziele zur erreichen gibt. Die meisten wollten ein T-Shirt gewinnen. Andere wollten sich lieber eine Pommes verdienen. Motiviert und begeistert waren sie alle.

Bevor es richtig losging, versammelte ich alle Kinder an der dicken, blauen Matte.

Batmans Vater sagte, wir fallen damit wir lernen können wieder aufzustehen. Aber wusstet ihr, dass auch das hinfallen trainiert werden muss. Wer weiß von euch wie man richtig fällt? Wer hat mal eine Katze beim fallen beobachtet? Das ist eine lebenswichtige Übung. Bevor ihr das nicht alle beherrscht fangen wir nicht an.

Kein Kind kannte den Drehreflex einer Katze. Alle Kinder mussten sich mit dem Rücken zur Matte aufstellen und die Augen schließen. Nachdem Sie einen unerwarteten, leichten Schubser von mir bekamen fielen fast alle zunächst auf die Hüften und auf den Kopf. Auf der dicken, weichen Matte passiert natürlich nichts. Auf einer Bordsteinkannte könnte das, auch bei einem leichten Schubser eine lebensbedrohliche Verletzung werden. Nach 10 Minuten beherrschten alle die richtige Art zu fallen.

Diese Erkenntnis wird sie hoffentlich ihr ganzes Leben begleiten.