Die Initiative “ Integration durch Sport“ wurde vom Hamburger Sportbund, dem Hamburger Fußball Verband, dem HSV und dem FC St. Pauli ins Leben gerufen.

Am 16.11.2017 fand das Jahresabschluss-Dialogforum „Sport und Flüchtlinge“ bei uns, auf St. Pauli, im Millerntor-Stadion statt. Die 4 Präsidenten hielten das Grußwort.

Auszüge aus den Vorträgen der folgenden Vereinsvertreter.

Der Präsident des Hamburger Sportbundes Dr. Jürgen Mantell sagte:

„Das Programm ‚Integration durch Sport‘ hat im vergangenen Jahr in jedem der Hamburger Bezirke für die Vereine vor Ort ein solches Format organisiert, um die Vernetzung und den Austausch zwischen Unterkünften, Initiativen und Sportvereinen zu ermöglichen. Der Sport hat bewiesen, welche integrative Kraft er hat. Es ist beeindruckend zu sehen mit welchem ungebrochenen Engagement sich viele engagieren, um den Flüchtlingen sportliche Angebote machen zu können.“

Gastgeber und unser FC St. Pauli Präsident Oke Göttlich:

„Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es , diese wichtigen Partner an einen runden Tisch zu bringen, um Fragen, Erfolge und Herausforderungen rund um die sportliche Arbeit mit Flüchtlingen zu diskutieren. Dabei sollen Netzwerke genutzt werden und neue Vernetzungen angeregt, damit durch Sport für die Neu-Hamburger, Hamburg eine Heimat werden kann. Dass gerade psychische und physische Belastungen sowie traumatische Fluchterlebnisse endlich in den Hintergrund treten können, dabei kann Sport mit all seinen Facetten helfen. Hier will auch der gesamte FC St. Pauli Kosmos auf allen Vereinsebenen mitwirken und da unterstützen, wo Hilfe und Bedarf akut notwendig ist. Schön dass Sie alle für diese bedeutende gemeinsame Veranstaltung ans Millerntor gekommen sind.“

Der ehemalige Präsident des HSV Jens Meier:

„In Kooperation mit dem FC St. Pauli, dem HSB, dem HFB wollen wir gemeinsam mit unserer Stiftung ‚Der Hamburger Weg‘ über diesen Austausch Angebote für Geflüchtete in unserer Stadt noch besser gestalten und gemeinsam Lösungen für sich ergebende Herausforderungen finden. Sport verbindet Menschen jeder Herkunft und bietet eine sehr gute Möglichkeit, dass Flüchtlinge hier noch besser Fuß fassen können. ES IST EINE TOLLE ENTWICKLUNG, DASS INZWISCHEN DIE GEFLÜCHTETEN SELBST EHRENAMTLICH ALS TRAINER UND BETREUER IN DEN VEREINEN AKTIV WERDEN. Diese Arbeit gilt es nachhaltig fortzusetzen und sich weiter gemeinsam zu engagieren und neue Herausforderungen anzunehmen.“

Der Präsident des Hamburger-Fußball-Verbandes Dirk Fischer:

„Die Dialogforen in den letzten 2 Jahren führten zu einer guten Vernetzung und zum Austausch, damit unsere Stadt für die neuen Mitbürger eine sportliche Heimat werden kann. Das Engagement, Sport- und Bewegungsangebote in Hamburg bieten sehr gute Möglichkeiten, Flüchtlingen schnell und unkompliziert das Einleben in unsere Heimatstadt zu erleichtern. Wichtig ist, die Hände nicht in den Schoß zu legen und eine nachhaltige Arbeit zu gewährleisten.“

15 Reverenten gaben 4 Workshops zu folgenden Themen.

1. „Werte und Normen im Sport“

2. „Weltoffenheit im Sport – gemeinsam gegen Diskrimierung“

3. „Will leben – Willkommen“

4. „Interkulturelles Konfliktmanagement“

Viele Vereinsvertreter verschiedener Sportarten nahmen teil und nutzten die Gelegenheit um sich auszustauschen.

Samer dazu:

Besonders der 1. Workshop „Werte und Normen im Sport“ gefiel mir. Es hat Spaß gemacht sich mit dem Trainerstab von Mohammad Marfavi vom HSV auch auf arabisch zu unterhalten. Für beispielsweise arabisch sprechende Kinder ist es eine große Motivation wenn Sie einen Trainer vorfinden der ihre Sprache spricht, der ebenfalls aus derselben Region geflüchtet ist und der es bereits geschafft hat Profi zu werden. Als Coach ist unsere Botschaft dabei, seid dankbar und helft denen die euch geholfen haben. Die Trainerin Frau Kristiane Wolter vom FC St. Pauli gab mir ebenfalls wertvolle Tipps für Schulkooperationen und das Training für Flüchtlinge aus der Erstaufnahme. Die mir wichtigen Begriffe wie, Hingabe, Disziplin, Respekt und Solidarität sind allesamt gefallen. Die Workshops waren für die Teilnehmer sehr hilfreich. Jeder Sport integriert und verbindet automatisch. Unser Sport benötigt kein einziges Wort. Die Entscheidungen, die ein Spieler auf dem Feld in wenigen Sekunden trifft zeigen was für ein Mensch er ist. Eine Sache begreift man sofort. Egal wo man herkommt oder welche Sprache man spricht. 1 gegen 5 kann man garnichts anrichten. Man braucht seine Mitspieler. Nur als funktionierendes Team kann man gewinnen und zusammen wachsen.

Ich nutzte die Gelegenheit ebenfalls um unser Projekt „Integration durch Streetball“ vorzustellen. Alle waren begeistert und wünschten uns viel Erfolg. Wir hoffen auf Unterstützung um dieses Projekt langfristig fortzuführen.